Was wir vom Frühling und von Ostern für die Traumaheilung lernen können


Frühling. Das ist die Zeit des Aufbruchs, in der es nach einem langen, kalten, dunklen Winter langsam wärmer und heller wird. Wir freuen uns über das Licht und die Wärme und genießen es, dass sich die Pflanzen regen und erstes Grün sichtbar
wird.
Ostern ist, wenn ich das so frei interpretieren darf, die Zeit des Umbruchs. Es ist die Auferstehung aus Leid und Tod, aus Verzweiflung und Angst, hin zur Erfahrung des Lebens, des unzerstörbaren Lebendigseins, Geliebtseins, Geborgenseins. Traumaheilung entspricht genau diesem Prozess:

Traumatische Erfahrungen sind in höchstem Maße leidvoll. Wir mussten in der traumatischen Situation fürchten, sie nicht zu überleben. Todesangst, sogar
Vernichtungsangst, stecken uns oftmals jahrzehntelang in den Knochen und führen zu Überlebensmustern, die uns zwar helfen weiter zu leben, die aber trotzdem auch einengend sind. Wir fühlen uns in ihnen isoliert, kalt, einsam, hart, abgeschnitten,
rigide, unverbunden, taub, gestresst.
Traumaheilung bedeutet, uns unserem Leid zuzuwenden, die unfassbare Lieblosigkeit, die wir erlebt haben und in uns tragen, dadurch zu beenden, dass wir
uns uns selbst liebevoll zuwenden. Wenn dadurch Liebe dahin kommt, wo bislang Lieblosigkeit war, wenn wir lernen uns immer ehrlicher und grundlegender liebevoll zu beachten, dann geschieht ein Umbruch, ein Aufbruch. Wenn wir liebevoll zu uns selbst in den Hinsichten sind, wo wir uns von der Liebe abgeschnitten fühlen, dann wachsen wir langsam, aber unaufhörlich in etwas Neues hinein: in ein Liebevollsein und von da aus in eine immer grundsätzlicherwerdende Erfahrung von Liebe, die alles umschließt und durchdringt.


Der Prozess der Traumaheilung ist wie eine Auferstehung. Ein Wiederentdecken der Liebe, die wir sind und damit unserer Lebendigkeit, Lebensfreude und unseres Lebenswillens. Wie die Pflanzen im Frühling, die sich entfalten, sobald es warm wird.

Wenn wir uns erlauben, liebevoll mit uns zu sein und wenn unsere eigene Selbstliebe wieder erwacht, dann räkeln wir uns innerlich, lösen uns aus den engen Bandagen, die uns schützten, so lange es kalt und eisig war und strecken uns zum Licht. Wir beginnen zu leuchten und zu strahlen und treten heraus aus dem Leidvollen ins Licht.
Das ist Befreiung. Das ist Traumaheilung.

Ihre Brigittte

 
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