Im Sommer ist das Leben ja meistens etwas leichter. Schon allein deshalb, weil es heller ist und wärmer. Leider ist das kein Garant dafür, dass auch wir uns hell, warm, glücklich, geborgen oder sonst irgendwie gut fühlen. Viele Menschen erleben sich gerade in den Sommermonaten schmerzlich ausgeschlossen von dem scheinbar leichten und geselligen Leben in den Cafés oder auf Plätzen. Dieses nach draußen gehen, sich zeigen, Kontakte pflegen ist schön, wenn es zu unserer inneren Stimmung passt. Sind wir aber im Rückzugsmodus, ist es klüger dem zu folgen und alleine zu bleiben – auch wenn die Sonne so schön scheint.
Allein sein genießen
Alleine zu sein kann eine wunderbare und äußerst wertvolle Erfahrung sein. Damit wir unser Alleinsein nutzen und genießen können, müssen wir zuerst darauf verzichten, es zu bewerten. Alleinsein ist, genau wie gesellig zu sein, weder gut noch schlecht. Alleinsein bietet uns eine großartige Möglichkeit, zu uns zu finden, uns selbst tiefer zu erkennen, zu beachten und zu verstehen.
Wir müssen uns dafür nur fragen: 1. „Was fühle ich gerade?“ Und 2.: „Was geschieht, wenn ich mich in das, was ich fühle, tiefer hineinfallen lasse?“
Liebevolle Selbstbeachtung
Diese liebevolle Selbstbeachtung nährt und stärkt uns. Ich kann sie nur wärmstens empfehlen! Wenn wir in einer guten Verbindung mit uns sind, fühlen wir uns sicher. Wir erleben uns gehalten und versorgt von und durch uns selbst. Das macht uns autonom und frei. Wenn wir dann Lust haben sollten raus zu gehen, Leute zu treffen, gesellig zu sein, werden wir nicht abhängig davon sein, ob die anderen uns gut finden. Wir werden nicht darauf angewiesen sein, dass uns endlich mal jemand versteht.
Sich selbst liebevoll und fürsorglich beachten zu können, macht uns frei von der Erwartung, dass andere uns das geben sollten, was sie uns nicht geben können: Selbstliebe und Selbstwertgefühl.
Ich wünsche Ihnen also den Mut zum Alleinsein und zur liebevollen Selbstbeachtung!
herzliche Grüße,
Ihre Brigitte Koch-Kersten