Damit Verletzungen heilen können, brauchen wir liebevolle Beachtung von anderen und von uns selbst. Damit etwas, das weh tut, heilen kann, müssen wir uns liebevoll darum kümmern – das ist ganz klar!
Nur die Liebe heilt.
Traumatische Verletzungen sind deshalb so unerträglich schmerzhaft und schlimm, weil wir das, was uns angetan worden ist, als unfassbare Lieblosigkeit erlebt haben. Unfassbare Lieblosigkeit, d.h. das, was in der Traumaerfahrung passiert ist, war jenseits unserer Vorstellungskraft. Wir haben nicht geahnt, dass andere so grausam mit uns umgehen oder dass das Leben uns solche entsetzlichen Schrecken zumuten würde. Wir können es nicht fassen, müssen aber mit dem Unfassbaren weiter leben. Um weiter leben zu können, haben wir das Unfassbare abgespalten und uns ein Konzept „gebastelt“, das aus Überzeugungen darüber bestand, wie wir glaubten sein zu müssen, damit uns dieses Furchtbare nie wieder passiert.
Das Abspalten des Unerträglichen war gut und richtig, denn es hat uns ermöglicht weiter zu leben. Irgendwann kommen wir aber an Grenzen, wir leiden und sind aufgefordert, die Wahrheit darüber was uns betrifft, wer wir wirklich sind und was wir wollen herauszufinden. Das Leid, das wir erleben, gibt den Anschub dafür, uns um Heilung unserer alten Verletzungen zu bemühen.
Heilung gelingt nur durch Liebe.
Durch die Lieblosigkeit der Traumaerfahrung und durch die Überlebensmuster, die wir entwickelt haben, haben wir jedoch nicht gelernt, wie es geht, liebevoll mit uns selbst umzugehen. Meist gehen wir so lieblos mit uns selbst um, wie wir es in dem Traumamilieu, in dem wir gelebt haben, kennengelernt haben und halten das lange Zeit für normal.
Wir müssen auf dem Weg der Traumaheilung lernen wie es geht, liebevoll mit uns selbst zu sein. Dies klingt leicht, ist aber da, wo das Trauma ist, zunächst nicht möglich. Es gibt verschiedene Entwicklungsschritte, die gemacht werden müssen und es gibt therapeutische Hilfen, die das Wachsen in der Fähigkeit, sich selbst zu bejahen und sich selbst liebevoll zu beachten, unterstützen.
Der Weg der Traumaheilung durch Selbstbejahung ist der Weg zu lernen sich liebevoll zu beachten, um dadurch die eigene Liebesfähigkeit und das Liebe-Sein wieder zu entdecken. Darüber hinaus entwickeln wir zunehmend Selbstliebe, Selbstwert und Selbstvertrauen durch die wachsende Bereitschaft, sich auch für die liebenden Kräfte, die größer sind als wir selbst, zu öffnen.
Von ganzem Herzen lade ich Sie ein, das Experiment zu wagen, sich für die eigene Selbstliebe und für die Liebe, die über uns hinausgeht, zu öffnen. Es ermöglicht das Erleben gewollt, geliebt, geschützt, sicher, behütet und unterstützt zu sein. Es ist Traumaheilung!