Die Methode der Traumaheilung, die ich für die wirkungsvollste halte, ist die liebevolle Selbstbeachtung. Sich sich selbst liebevoll zuzuwenden klingt leicht, kann aber schwer bis fast unmöglich erscheinen.
Warum ist das so? Trauma heißt, dass Dir Verneinung entgegengebracht wurde. Du wurdest abgelehnt, abgewertet und zurückgestoßen, wo du Hilfe gebraucht hättest. Du wurdest mit einer lebensbedrohlich erscheinenden Überforderung alleine gelassen. Trauma heißt auch, dass Du gelernt hast, dass Dir keine Liebe entgegengebracht wird. Natürlich hast Du auch Liebe bekommen, sonst hättest du nicht überlebt, aber es hat Erfahrungen gegeben, wo die Liebe auf eine existenziell bedrohliche Weise fehlte. Das führte zu der Überzeugung, dass Dir Liebe nicht zusteht, dass es sogar besser ist, wenn Du auf das Erwarten von Liebe verzichtest, da sie sowieso nicht kommt. Du bist sogar noch einen Schritt weiter gegangen, wie wir alle im Trauma, und hast die Lieblosigkeit, die du erfahren hast, auch Dir selbst entgegengebracht. Damit hast Du den Menschen um dich herum gezeigt: „Schaut her, ich bin so wie ihr, ich gehöre zu euch. Ich darf hier einen Platz haben.“
Diese unbewusst gewählte Überlebensstrategie war aus höchster Not entstanden und war das einzige, was in der Traumasituation nützlich war. Sie hat Dein Überleben tatsächlich gesichert, aber Du hast mit ihr einen hohen Preis gezahlt: Du hast Deine natürlichen Impulse, liebevoll mit Dir selbst zu sein, aufgegeben.
Wir müssen diesen Akt der Selbstrettung absolut würdigen! Was für ein großartiges Kunststück ist uns da gelungen, das uns ermöglicht hat, weiterzuleben! Da die akute Bedrohung jedoch vorbei ist, müssen und dürfen wir nun mit der Lieblosigkeit uns selbst gegenüber aufhören. Wir dürfen uns selbst jetzt liebevoll zuwenden und uns die Liebe geben, die wir damals schon gebraucht hätten.
Das heißt zuerst und vor allem, dass wir uns ernst nehmen in dem, was wir im Körper spüren und was wir fühlen. Und uns nach dem richten, was wir fühlen. So gelingt es uns, uns mit dem zu versorgen, was wir brauchen.
Sich sich selbst liebevoll zuzuwenden ist schwerer, als es scheint. Wir haben es verlernt und müssen es wieder lernen. Wenn wir das lernen möchten, stellen sich uns Ängste in den Weg, vor allem die Angst, wenn wir uns selbst ernst nehmen würden, von anderen nicht mehr geliebt zu werden. Das kann ein schlimmes inneres Ringen sein: es wagen zu wollen, aber auch Angst vor den Folgen zu haben.
Wenn wir frei werden und in unserer Selbstbejahungsfähigkeit wachsen wollen, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns mehr und mehr liebevoll in all unserem Erleben zu beachten.
Wenn Du mit dem Weg der Traumaheilung durch Selbstbejahung noch keine Erfahrung hast, dann lade ich Dich ein, ihn auszuprobieren! Es lohnt sich. Du wirst merken, dass Du immer mehr inneren Frieden finden wirst!
Wenn Du mit der Arbeit schon Erfahrung hast, dann lade ich Dich ein, dran zu bleiben! Die alten Überlebensmuster und Lieblosigkeiten uns selbst gegenüber sind tief in unserem System, im Gehirn, verankert. Wenn wir an der Ausrichtung auf Selbstbejahung nicht dran bleiben, nicht immer wieder üben und uns mit ihr verbinden, kommen die Lieblosigkeiten und Überlebensmuster, vor allem am Anfang unserer Suche, schneller zurück, als uns lieb ist.