Wenn es nicht so viel Leid verursachen würde, wäre es zum Lachen, oder?
Wir sehnen uns nach Ruhe, Frieden, Freude, nach einer glücklichen Beziehung, einer erfüllenden Arbeit, guten Freunden usw., aber da, wo unsere Sehnsucht am größten ist, tun wir (fast) alles dafür, dass sie sich nicht erfüllt. Statt zur Ruhe zu kommen, rennen wir von Termin zu Termin, oder, wenn wir uns für ein ruhigeres Leben entschieden haben, belästigen uns die nicht aufhören wollenden Gedanken in unserem Kopf. Oder wir sehnen uns nach einer glücklichen Beziehung und vermeiden das Glück, indem wir lieblos gegenüber uns selbst und anderen sind.
Kurz: Wir verhalten uns scheinbar sinnwidrig. Warum?
Weil wir nicht anders können, könnte eine Antwort sein. Wenn wir tiefer schauen, entdecken wir aber möglicherweise, dass wir nicht wollen. Die letzte Antwort ist evtl. unbequem. Bequemer wäre es, wenn wir nicht anders könnten oder, wenn die anderen Schuld hätten. Jedenfalls lohnt sich die Vermutung oder Entdeckung, dass wir nicht wollen, dass sich das verwirklicht, was wir am meisten ersehnen.
Was könnte der Grund dafür sein uns selbst derart im Wege zu stehen?
Wenn wir Erfüllung, Glück, Liebe, Frieden, Ruhe entstehen, zulassen und erleben würden, wären wir darin zart, verletzlich, weich, berührbar und offen.
Wollen wir das? Trauen wir uns das?
Wir können die Widerstände gegen uns selbst und gegen unsere Sehnsucht, unser Hadern, Kämpfen, Ringen und unser Gefangensein in unserem Kummer und in unseren schwierigen Lebensumständen beenden, indem wir den Weg der Traumaheilung durch Selbstbejahung gehen. Selbstbejahung heißt, dass wir uns vor allem in unseren Widerständen, der Abwehr und dem sinnwidrigen Verhalten bejahen. Sich liebevoll beachten heißt, an unserer Seite zu bleiben, uns schützen und stützen, zu versorgen und uns die Liebe zu geben, die uns so leidvoll fehlt und die uns niemand sonst auf der Welt geben kann. Dann schaffen wir die Voraussetzungen dafür, auch im Außen Liebe, Bindung und Glück zu erleben.
Dieser Weg führt mitten durch das Trauma in die Freiheit. Er ist nicht leicht, aber er ist möglich! Wir können und dürfen in dem Leid, das uns bindet, liebevoll zu uns sein, dürfen uns unterstützen und uns mit unserer eigenen Liebe überfluten und dadurch ruhiger, friedvoller, glücklicher werden. Es ist möglich auf diesem Weg tiefe Seinserfahrungen zu machen und zu erleben, dass in der Tiefe unserer Erfahrungen Frieden ist, Geborgenheit und Glück!