Warum es so schön wäre, wenn der Andere anders wäre –
und warum das gar nichts helfen würde
Kollusionsarbeit in der Paarberatung
Das ist der „Klassiker“ in einer Paarbeziehung*: die Frau möchte reden, der Mann möchte sich zurückziehen. Sie fühlt sich allein gelassen, wenn er sich zurück zieht. Er fühlt sich bedrängt, wenn Sie keine Ruhe gibt und mit ihm reden möchte. Und nun?!?
Diese Dynamik, in der eine Person durch ihr Verhalten die andere beteiligte Person in eine Not bringt, die von außen betrachtet nicht verstehbar, weil übertrieben erscheint, und umgekehrt, ist eine Kollusion. In diesem Zusammenspiel von Persönlichkeitsstrukturen werden alte unverarbeitete Verletzungen durch die Partner gegenseitig wachgerufen. Sie provozieren gewöhnlich zuerst die Abwehr der Betroffenen (der/ die Andere ist Schuld, er/ sie soll anders sein), können und sollten aber in der Paarberatung als Quelle tiefer, heilender Selbstentwicklung für beide Beteiligten genutzt werden.
Ziel der Paarberatung ist es, im aktuellen Beziehungsproblem die ursächlichen Verletzungen beider Beteiligten zu erkennen und zu verstehen und einen Prozess anzuregen, in dem die Betroffenen in ihrer Kompetenz wachsen, ihre alten Wunden zu heilen, indem sie sich selbst immer liebevoller beachten, anstatt auf die Liebe zu hoffen, die Sie von anderen nicht bekommen haben und auch nicht bekommen können. Indem beide Beteiligten ihre Selbstliebe steigern, lösen sie sich aus den Verstrickungen mit den Partnern, vertiefen ihre Liebesfähigkeit und können ein Verbundensein auf tieferer Ebene und Frieden miteinander finden.
* diese klassische Kollusionsdynamik ist nicht an die Geschlechterrolle gebunden. Sie kann genausogut (und genauso leidvoll) andersherum stattfinden.
Leitung Brigitte Koch-Kersten
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